Bei uns am Lehrbetrieb der HBLA Ursprung werden viele der hofeigenen Produkte, hauptsächlich Fleisch, Milch und Obst, unter Anleitung der Lehrpersonen von den Schülern selbst verarbeitet. Im Praxisunterricht backen wir auch Brot und ein Freifach zur Bienenkunde und zur Fischerei mit praktischen Inhalten wird ebenfalls angeboten. Darüber hinaus werden die selbst geernteten Feldfrüchte wie Kartoffeln in der Internatsküche verkocht oder verkauft.
Fleisch In unserer Metzgerei werden unter der Leitung von Herrn Steinberger die Schweine, Kälber, Kühe, Lämmer und Masthendl geschlachtet und das Fleisch zum Verkauf und für die Schulküche aufgearbeitet. Im 2. und 3. Jahrgang werden in der Praxis die Schlachtkörper zerlegt und zu Wurst, Leberkäse und diversen anderen Fleischprodukten veredelt. Im 3. Jahrgang und im 1. Aufbaulehrgang kann man zusätzlich noch „Schlachten“ als Freigegenstand wählen.
Milch Im 2. Jahrgang wird den Schülern das Melken von Herrn Griessner beigebracht. Dort erlernen wir die Handhabung sowie die Funktionsweise der Melkmaschine und das Handmelken. Die Milch wird von den Hofangestellten zu Joghurt und Topfen verarbeitet, die wie die pasteurisierte Milch im Internat verwendet werden. Die restliche Milch wird an die Alpenmilch Salzburg geliefert.
Obst In der 2. Klasse gibt es theoretischen sowie praktischen Obstbauunterricht mit Herrn Quehenberger. Vom Pflanzen der Setzlinge über das Schneiden und Veredeln der Bäume bis hin zur Verwertung der Ernte bekommen wir einen umfangreichen Einblick in die Welt des Obstes.
Honig In der 4. Klasse haben wir die Möglichkeit, im Freifach „Bienenkunde“ die Imkerei näher kennenzulernen. Die Bienenstöcke werden von Herrn Auberger betreut und der Honig wird größtenteils verkauft.
Fisch Für unseren Fischteich an der Schule ist Martin Wimmer zuständig. Im Praxisunterricht wird der Teich leergefischt, um die Fische anschließend in der Metzgerei zu verarbeiten. Auch die Fische werden am Hof direkt vermarktet.
Brot In unserer Backstube backen wir im Rahmen der Pflanzenbaupraxis mit Herrn Graggaber Brot und Gebäck. Dabei setzen wir unser theoretisches Wissen in die Praxis um. Anschließend dürfen wir unser selbst gebackenes Brot verkosten.
Pflanzenbau
Auf dem biologischen Lehrbetrieb der HBLA Ursprung werden insgesamt ca. 37 ha Grün- & Ackerland bewirtschaftet. Die gelernten Fakten zum richtigen Anbau und zur Bodenbearbeitung werden dort in die Praxis umgesetzt. Wichtig ist die boden- und umweltschonende Bewirtschaftung.
Schon seit 1985 ist der Betrieb biologisch. Auf die richtige Sortenauswahl der Kulturen wird besonders geachtet und eine gute Immunität gegen Krankheiten und Schädlingen soll vorhanden sein. Verschiedene Arbeitsschritte, die im Laufe des Schuljahres anfallen, werden von den Schülern mit modernen Maschinen durchgeführt, wie z.B. pflügen, mähen, usw. Die Fruchtfolge besteht aus Mais, Kartoffel, Triticale, Kleegras und einem Grasgemenge.
Die Ernte der Ackerkulturen, die sich auf ca. 18 ha verteilen, wird für den eigenen Betrieb verwendet und das Getreide wird in der eigenen Getreidetrocknungsanlage getrocknet. Die Grünlandschnitte werden in der neu gebauten Heutrocknung mit Warmluft konserviert. Einer der Grünlandschnitte und der Mais werden im Fahrsilo siliert.
Die Düngung erfolgt mit Wirtschaftsdüngern wie Gülle und Mist. Für weitere Stickstoffzufuhr sorgt das Kleegras.
Wie auf den meisten Betrieben gibt es Probleme mit Schädlingen und Unkräutern: In Ursprung sind Ampfer und Senf dominierend, aber es tritt auch der Kartoffelkäfer auf. Der Ampfer wird mit einem Spaten ausgestochen und dadurch vermindert und der Kartoffelkäfer wird durch das Bakterienpräparat Bacillus thuringiensis, einem natürlichen Wirkstoff mit insektizider Wirkung, unschädlich gemacht. Nur mit dem Senf haben wir immer noch zu kämpfen.
Alles in allem lernt man auf dem Ursprunger Lehrbetrieb viel für die Zukunft.
Tiere
An der HBLA Ursprung werden Kühe, Schweine, Hühner, Gänse, und Bienen natürlich biologisch gehalten. Die rund 20 Holsteinkühe werden in einem Laufstall gehalten, in dem auch die weibliche Nachzucht des Betriebes Platz findet. Unsere Kühe werden in einem Doppel 3er Fischgrätenmelkstand mit Abnahmeautomatik und Milchmengenmessung gemolken. Details zur Milchleistung gibt’s im jeweils aktuellen Tagesbericht des LKV. Regelmäßig werden im Stall Fütterungsversuche in Zusammenarbeit mit der BOKU durchgeführt. Die Schweine, welche auf Tiefstroh gehalten werden, mästen wir 5-6 Monate und anschließend werden sie von den Schülern im Praxisunterricht verarbeitet. Abwechselnd werden Hühner und Gänse gehalten, die sich im Stall mit Auslauf aufhalten können. Nach 10 Wochen Mast werden die Tiere geschlachtet und ebenfalls in der Metzgerei verarbeitet, wo die Produkte an die Schüler und das Lehrpersonal weiterverkauft werden. Die Schafe werden ebenfalls im Praxisunterricht von den Schülern geschoren und nach Bedarf auch geschlachtet und verarbeitet. Die Bienen sind Bestandteil des Freifaches Bienenkunde, in dem einem die Betreuung von Bienen näher gebracht wird. Der gewonnene Honig wird den Schülern zum Frühstück aufgetischt. Wir Schüler sind sehr froh, dass am Hof so viele verschiedene Tiere gehalten werden, weil wir so in vielen Gebieten Einblicke erhalten.
Forstwirtschaft
Allgemeines: Der Lehrbetrieb umfasst 12ha Wald, jährlich werden ca. 70 – 100 fm Holz von den Schülerinnen/Schülern geerntet. Die Forstpraxis findet in den ersten drei Jahrgängen Platz im Lehrplan.
Technik: Gearbeitet wird mit einem Valtra 6200. Außerdem verfügt die HBLA Ursprung über eine Maxwald Rückezange sowie zwei Seilwinden: T iger (8t) und Maxwald (6t). Es wird mit Motorsägen der Firmen Husqvarna, Stihl, Jonsered und Dolmar gearbeitet.
1. Klasse: Im 1. Jahrgang liegen die Haupttätigkeiten der Forstpraxis in der Erzeugung von ofenfertigem Brennholz und der Aufforstung (Bäume nachsetzen, Dickungspflege, Entastungssimulator, etc.). 2. Klasse: Die Forstpraxis im 2. Jahrgang beginnt mit dem Motorsägen-Grundkurs (Erlernen der richtigen Handhabung, Schnitttechnik, Wartung), und geht dann in die Schwachholzernte über (Durchforstung, Spannungssimulator, etc.). 3. Klasse: Das Hauptaugenmerk der Forstpraxis im 3. Jahrgang liegt bei der Starkholzernte und dem Einsatz von Maschinen (Traktor mit Seilwinde, Rückezange, etc.). In der letzten Woche des Schuljahres wird ein einwöchiger Forsttechnikkurs in der FAST in Ossiach besucht.
Maschinen und Geräte
Der Betrieb der Schule ist maschinell auf dem modernsten Stand der Technik. Neben drei Traktoren verfügen wir über viele Geräte für den Acker, das Grünland und für den Hof.